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Die Geschenke der Amaterasu als heilige Insignien und Zeichen Japans

Die heiligen Insignien Japans

Aufgrund der heute noch aktuellen Zeichen, Symbole und Insignien Japans, lässt sich die tief verwurzelte Verbindung zur Mythologie leicht erkennen. Viele der alten Bräuche werden heute noch genauso wie vor über 1000 Jahren vollzogen. Das "Land der aufgehenden Sonne" betitelt sich selber nicht so, weil es etwa einen besonders guten Platz auf der Erdkugel bekommen hat, sondern weil der Glaube an die Sonnengöttin Amaterasu fester Bestandteil der japanischen Kultur ist.

Im folgenden sind die wichtigsten Zeichen und Geschenke der Amaterasu aufgeführt.

Das Schwert "Kusanagi" – die Insignie der Tapferkeit

Als Amaterasu's Bruder Susan-no-o den achtköpfigen Drachen oder Schlange Yamat no Orochi tötete, entdeckte er in dessen Schwanz eingewachsen, das heilige Schwert Kusanagi. Da Susan-no-o zuvor einen schlimmen Streit mit seiner Schwester hatte, schenkte er es ihr zur Versöhnung.

Der Name "Kusanagi" ist alt-japanisch und bedeutet: "Schwert der Schlange"

Viele Jahre später schickte Amaterasu ihren Enkel Ninigi no Mikoto mit dem Schwert auf die Erde um für dauerhaften Frieden zu sorgen. Scheinbar gelang ihm das ganz gut, denn bald schon heiratete Ninigi die Prinzessin Kono-Hana-Sskuyu-Hime und die beiden bekamen viele Kinder. Einer ihrer Enkel – Jimmu Tenno – wurde dann der erste Kaiser von Japan und das direkte Bindeglied zwischen den Göttern und den Menschen.

Wiederum ein Enkel von Jimmu trug das kaiserlichen Schwert und musste einen Kampf bestehen. Ein Feind des Kaiserhauses verübte einen Anschlag auf den jungen Monarchen, indem er das komplette Grasland entzündete, auf dem Yamato Takeru stand.

Zuerst kam das Pferd, auf dem Yamato saß, ums Leben und der kaiserliche Enkel begann wie ein Wilder das Gras um sich herum abzumähen. Er wollte damit dem Feuer die Nahrung nehmen. Doch ganz plötzlich bemerkte Yamato, dass er mit dem Schwert die Macht über die Winde erhielt. Er trieb den Wind und damit auch das Feuer auf seine Feinde zu und konnte alle vernichten.

Yamato wurde zum berühmten Helden seines Landes. Das Schwert bekam noch den Beinamen: Ama no Murakumo no Tsurugi (Das Schwert der den Himmel verdunkelnden Wolken).

Seit dieser Schlacht gehört das Schwert Kusanagi zu den drei wichtigsten Herrschersymbolen des japanischen Kaiserhofes.

Das Schwert "Kusanagi" – die Insignie der Tapferkeit
Das japanische Schwert Kusanagi

Der Zauberspiegel Yata no Kagami – die Insignie der Weisheit

Yata, der heilige Spiegel, hing vor der Höhle, als Amaterasu sich dort versteckt hielt. Der weise Gott Omohikane hatte sich die List ausgedacht, Amaterasu mit ihrem eigenen Spiegelbild zu verwirren und sie aus der Höhle zu locken. Amaterasu war so geblendet von ihrer eigenen Schönheit und ihrem Strahlen, dass sie nicht mehr in die Höhle zurück ging und damit wieder das Licht in die Welt brachte.

Als Amaterasu ihren Enkel Ninigi no Mikoto auf die Erde schickte, gab sie ihm auch den Spiegel mit und soll ihn darauf hingewiesen haben, dass er bei der Schau in den Spiegel wahrscheinlich sie sehen würde. Das war bei ihr auch so ;-)

Keiner außerhalb des Kaiserhauses hat bisher diesen Zauberspiegel gesehen, da er nie zur Besichtigung für die Öffentlichkeit oder Wissenschaft freigegeben wurde. Es wird darüber spekuliert, ob dieser Spiegel im Schrein von Ise aufbewahrt wird, dem wichtigsten Shinto-Heiligtum Japans. Ebenso wird darüber spekuliert, wie dieser Spiegel aussehen mag. Aufgrund seines Alters und seiner Entstehungsgeschichte, vermuten die Historiker eine Bronzescheibe mit Verzierungen.

Der Zauberspiegel Yata no Kagami – die Insignie der Weisheit
Der Zauberspiegel Yata no Kagami

Die Perlenkette Yasakani – die Insignie des Wohlwollens oder dem Willen zum rechten Handeln

Über die Herkunft der Perlenkette Yasakani no Magatama gibt es zwei Versionen und alle beide sind leider sehr lückenhaft. Die eine Version beschreibt einen Wettkampf zwischen Amaterasu und Susan-no-o um die Herrschaft im Himmel. Die Perlenkette soll ein Geschenk von Schöpfergott Izanagi an seine Tochter Amaterasu gewesen sein, als Herrscherinsignie über den Himmel.
Somit würde der Gewinner des Wettbewerbs diese Perlenkette sein eigen nennen können.

In der anderen Version hing diese Perlenkette vor der Höhle, in die sich Amaterasu eingeschlossen hatte. Als Amaterasu wieder aus der Höhle heraustrat fiel ihr erster Blick auf den Zauberspiegel und ihr zweiter auf die Perlenkette, die sie an ihre Aufgabe erinnerte.

Zunächst stellt sich wahrscheinlich jeder (ich jedenfalls), bei einer Perlenkette einige runde Kügelchen vor, die auf eine Schnur aufgefädelt sind. Nun bei den Japanern ist das anders und bei der Yasakani erst recht. Sie besteht aus Magatama und dies bedeutet bei den Japanern: "Krummer Edelstein" oder "Gebogener Edelstein". Vergleichbar ist dieser Edelsein mit einem dreidimensionalen Komma und oben an der dicken Stelle, genau mittig, ist ein kleines Loch. Würde man zwei Magatama entgegengesetzt nebeneinander legen – ergäbe es das bekannte "Ying und Yang" - Zeichen.

Allerdings wächst der Edelstein nicht in dieser Form, sondern wird – meist aus Jade – in diese Form geschnitzt.

Die Perlenkette Yasakani – die Insignie des Wohlwollens
Die Perlenkette Yasakani

Japan im Zeichen der Sonne

Japans Flagge zeigt einen weißen Hintergrund und einen knallroten Kreis. Doch es nicht einfach nur ein Kreis – es ist das Symbol für die Sonne und damit für die Sonnengöttin Amaterasu. Amaterasu gilt als Ahnherrin der japanischen Kaiserfamilie, da der erste Kaiser – Jimmu Tenno – ein Urenkel der Sonnengöttin gewesen sein soll. Amaterasu ist dadurch zur wichtigsten Gottheit in Japan geworden. Die Bezeichnung "Nippon" für Japan bedeutet: "Sonnenursprung".

Die Kaiserliche Standarte (Standarte = Hoheitszeichen eines Staatsoberhauptes) zeigt eine goldene, 16-blättrige Chrysantheme auf rotem Hintergrund und symbolisiert ebenfalls die Sonne und damit den Bezug zur Sonnengöttin.